Systemprüfung fehlgeschlagen!
Diese Website verwendet JavaScript.
In Ihrem Browser ist dies nicht aktiviert.
Oder es kam zu einem Fehler in der Verarbeitung.
In diesem Fall aktualisieren Sie ihren Browser, um die Seite neu zu laden.

Gemeinsame Pressemitteilung der ÄK Sachsen-Anhalt und der KV Sachsen-Anhalt

Was passieren muss, um die medizinische Versorgung für die Zukunft zu sichern

Magdeburg, 15. Januar 2025.

Der Anschlag von Magdeburg hallt noch lange nach: Der Dank gilt den Ersthelfern vor Ort, den Rettungskräften, den Ärzten und dem Personal der Krankenhäuser für die Akutversorgung. Sie waren in den ersten Minuten, Stunden und Tagen danach besonders gefordert. Das stellen Prof. Uwe Ebmeyer, Präsident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, und Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt, dem Pressegespräch im Rahmen des heutigen Neujahrsempfangs der Heilberufe voran.

Das Attentat wird für alle noch lange präsent sein: Betroffene werden von Klinik-, Haus- und Fachärzten weiterbehandelt, suchen zum Verarbeiten des Erlebten Psychotherapeuten auf. „Die Vertragsärzte, Psychotherapeuten und ihre Teams sind für Sie da“, betont Dr. Jörg Böhme, wohlwissend: „Arztzeit ist ein kostbares Gut. Um die Menschen in Sachsen-Anhalt auch in Zukunft wohnortnah versorgen zu können, brauchen wir mehr Ärzte.“

Prof. Uwe Ebmeyer ergänzt: „Stationär und ambulant gehen Hand in Hand. Gleichzeitig müssen wir das Netz für eine funktionierende Notfallmedizin so spannen, dass sie in Akut- und Extremsituationen belastbar bleibt, standhält und einsatzbereit ist. Sie hat sich bewährt. Das soll so bleiben und deshalb brauchen wir auch hier hochqualifizierte und hochengagierte Kollegen.“ Die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach angeschobenen, aber durch die Regierungskrise teils rudimentären verabschiedeten Gesetze werfen neue Fragen auf – „nichts, was die Attraktivität des Arztberufes erhöht, dabei ist er der schönste der Welt“.

Kammer und KVSA werben gemeinsam, um vor allem Landeskinder für ein Medizinstudium zu begeistern. Zusätzlich fördert die KVSA gezielt Aktionen, um zu Tätigkeiten im ambulanten Bereich und in einer Niederlassung zu motivieren (siehe Maßnahmenplan). „Wir brauchen Mitstreiter, vor allem in der Politik – und die haben wir: Ministerpräsident Dr. Haseloff setzt sich auf Bundesebene für eine höhere Landarztquote ein. Im besten Fall steigt sie zeitnah von aktuell 6,3 auf 16,3 Prozent und gilt für Haus- und Fachärzte“, so Dr. Böhme. „Und immer mehr Kommunen erkennen die medizinischen Versorgungsprobleme, legen mit uns gemeinsam Stipendienverträge auf.“

Ein Agieren auf mehreren Ebenen sei aufgrund der Altersstruktur auch dringend notwendig.
„Wir müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, Nachwuchs für Sachsen-Anhalt finden und diesen an Sachsen-Anhalt binden“, appelliert der KVSA-Vorstandsvorsitzende. „Zugleich muss es – solange es noch an Nachwuchs mangelt – finanzielle Anreize für Niedergelassene geben, über den möglichen Renteneintritt hinaus ambulant tätig zu bleiben.“

Das verständliche Bedürfnis nach einer gewissen Work-Life-Balance könne man dabei nicht ignorieren. Ärzte in ihrer Vollzeitarbeit und darüber hinaus zu unterstützen, dafür könnten Kommunen ebenfalls einen zusätzlichen Beitrag leisten. „Zu besseren Arbeitsbedingungen und einem lohnenden Lebensumfeld gehören auch passende und genügend Betreuungsangebote, ein wohlwollendes Gemeinwesen und nicht zuletzt: eine aufgeklärte Patientenschaft“, so Prof. Ebmeyer. Gesundheitskompetenz der Bevölkerung und Prävention dienten der Entlastung von Wartezimmern und Notaufnahmen. „Wir müssen hier den Schulterschluss zwischen den Institutionen und Menschen im Land weiter vorantreiben. Wir können nur gemeinsam.“

 

Foto: Prof. Uwe Ebmeyer, Präsident der ÄKSA. Quelle: Peter Gercke
Foto: Dr. Jörg Böhme, Vorsitzender des Vorstands der KVSA. Quelle: KVSA/Rayk Weber

Ansprechpartner