Medizinischer Leitfaden
Der medizinische Leitfaden „Stoppt Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“ wurde gemeinsam vom Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt, der Techniker Krankenkasse, der Ärztekammer Sachsen-Anhalt und weiteren Mitgliedern der Allianz für Kinder überarbeitet und liegt seit 2015 in der 3. Auflage vor.
Er soll Medizinerinnen und Mediziner dabei unterstützen, Symptome von Gewalt und Vernachlässigung schnell zweifelsfrei zu identifizieren. Zugleich enthält die Broschüre rechtliche Hinweise auf die die durch das Bundeskinderschutzgesetz seit 2012 veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen und Tipps, was und vor allem mit welchen Kooperationspartnern zu tun ist, wenn es einen begründeten Verdacht der Kindesmisshandlung gibt. Zwischen der Gesetzeslage, die ein gewaltfreies Aufwachsen von Kindern garantiert und der Lebenswirklichkeit lassen sich mitunter Diskrepanzen feststellen. Beispiele belegen, dass Ohrfeigen und Schläge nur eine Form der Gewalt sind. Nicht selten müssen Jungen und Mädchen auch seelische Verletzungen in Form von beleidigenden Beschimpfungen, Demütigungen, Missachtung und Vernachlässigung erdulden.
Der Leitfaden kann von interessierten Ärztinnen und Ärzten kostenfrei unter Telefon 0391- 60 54 7960 oder per E-Mail unter info@aeksa.de als Druckexemplar abgefordert werden.
Eine Webversion des Leitfadens finden sie unterhalb des Textes.
Für Angehörige der Heilberufe besteht die Möglichkeit der telefonischen Beratung bei Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung, Vernachlässigung und sexuellem Missbrauch. Vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurde dazu am Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Freiburg eine „Medizinische Kinderschutzhotline“ als rund um die Uhr erreichbares bundesweites telefonisches Angebot eingerichtet.
Sie erreichen die „Medizinische Kinderschutzhotline“ unter 0800 19 210 00.